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  • AutorenbildIngo

Letzte Südostasien-Depesche . . .

21. Februar 2024 - Bangkok

KM 19.091


Guten Abend lieber Leser, das hier wird die letzte Depesche aus Südostasien, morgen melden wir uns dann hoffentlich aus Indien. Soweit ist jetzt alles geklärt, wir sitzen auf gepackten Koffern und heute nacht um 03:30 Uhr Ortszeit kommt der Airport Shuttle und bringt uns zum Flughafen.



Wir haben den Vormittag unspektaqkulär im Zollbereich des Flughafens verbracht, wo ein Mitarbeiter von P.T. Air Cargo, netterweise unsere Formalitäten erledigt hat. Dazu mussten wir natürlich einen Security Pass bekommen. Das läuft hier alles extremst digital ab (hoch professionell, wenn ich dass mal so anmerken darf) und wird nur noch über 4 Computerterminals geregelt. Dankenswerterweise steht uns der Mitarbeiter von PT zur Seite, da das Display der Passmaschine lediglich Thai kann. Für 25 BTH bekommen wir einen hochoffiziellen Security Pass für den Zollbereich des Suvarnabhumi Airports. Dann parkt man uns in der Cafeteria und der Mitarbeiter verschwindet mit meinem Reisepass und den originalen Zolldokumenten im Nirvana des riesigen Areals. Mich macht das immer etwas



unruhig, wenn mein Pass mit jemandem verschwindet. Selbst an der Grenze bekomme ich leichte Gänsehaut, wenn der Grenzbeamte nur das Fensterchen schließt und ich wegen der blickdichten Sonnbenfolie nicht sehen kann, was er da werkelt. Dazu kommt, dass man natürlich in jeder Menge Motorradfahrer-Blogs Horrorgeschichten über nicht abgestempelte Formulare und später, über den ADAC eingeforderte Zollleistungen, liest. Worauf hin man sich dann einfach in übler und auch machtloser Erklärungsnot sieht. Doch alles läuft! Nach gut anderthalb Stunden, steht der Kollege neben uns in der Cafeteria, ich bekomme meinen Pass zurück und auch eine Kopie der abgestempelten Importbescheinigung. Dieses Dokument bescheinigt, dass ich die Bergziege ordnungsgemäß aus Thailand ausgeführt habe. Diese Kopie ist super wichtig, denn damit kann das Land Thailand nicht nachträglich Importzoll von uns verlangen. Klingt ja auch unwahrscheinlich. Doch es gibt Mopedreisende, denen genau das passiert ist, obwohl das Motorrad längst wie unversehrt in Deutschland angekommen war. . . .

Gerade leuchtet übrigens mein Handy-Display auf und meldet mir, dass die Bergziege inzwischen am Flughafen angekommen ist. Laut P.T. Air Cargo, hat sie morgen einen Platz in unserer Maschine. Der nette Fahrer, der uns schon heute morgen vom Hotel abgeholt hat, bringt uns auch zurück. Was ein Service. Er läßt uns am Tempo Café raus, was 200 Meter von unserem Hotel liegt und neben der Klimsie, eine Siebträgermaschine und auch fähige Barista hat. Da waren wir gestern fast den ganzen Nachmittag und haben geplant.

Die Visa-Situation in Indien ist unübersichtlich, sage ich mal vorsichtig. Der geneigte Leser wird sich erinnern, dass wir kurz vor dem Axtmord waren, im Hinblick auf die Usability der offiziellen eVisa-Webseite Indiens. Ein eVisa mit 30 Tagen Gültigkeit, kann man nicht verlängern. Muss man neu beantragen. Es weiß aber keiner, ob man nicht erst wieder ausreisen muss - auch keine Webseite. Wir wollten ja ein Visum für 90 Tage haben, geht aber nur vom Heimatland aus, nicht per eVisa. Also die Sache ist verworren und unübersichtlich. Nun haben wir - wieder einmal - den Plan umgeschmissen und uns neu ausgerichtet. Wir werden von Delhi aus, über Jaipur, Rantambore National Park, Khajurao nach Varanasi fahren. Von dort aus geht es Nordwärts. Richtung nepalesische Grenze, vorbei am Geburtsort eines gewissen Siddharta Gautama, auch Buddha genannt und werden Ende März nach Nepal einreisen. Damit haben wir einen entspannten Monat für ein paar spannende Stationen in Nordindien, wo war wir ohnehin schon des Öfteren waren. Von Sunpauli, der Grenzort, geht es erst einmal nach Pokhara, was am Fuße des Annapurna-Massivs liegt, dann nach Osten, Richtung Gorkha, wo die nepalesischen Könige zu wohnen pflegen, außerdem zum Chitwan National Park und weiter nach Kathmandu. Von Kathmandu aus werden wir verschiedene Touren unternehmen, vornehmlich ziemlich hoch gelegene Straßen des Himalaya besuchen. Da Ende Mai die Regenzeit beginnt, werden wir Mitte Mai nach Bhaktapur kommen, eine alte Königstadt und zum Abschluss ein paar Tage in Kathmandu verbringen. Dort wir die Bergziege verpackt, macht sich auf den Heimweg und wir - vermutlich schweren Herzens auch . . . So sieht der Plan aus, den unsere Gehirne beim gestrigen Cappuccino ausgebrütet haben. Sehen wir mal, was davon übrig bleibt. Erst mal auf nach Indien . . . Bonne nuit folks!

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