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AutorenbildIngo

die Blutegelgamasche . . .

09. Dezember 2023 - Khao Yai

KM 13698


Schließlich ist Samstag, jawohl, dass heißt, wir haben Wochenende. Also haben wir ausgiebig lange geschlafen, in Ruhe alles Mögliche erledigt und sind dann in den hiesigen Teil des Khao Yai Parks gefahren. Es gibt unzählige Seitentäler des Parks, die zwar nicht mehr offiziell dazugehören, aber Teil der gleichen Bergwelt, Vegetation und Tierwelt sind. Daher auch die Warnschilder vor Wilden Elefanten, die auf "unserer" Straße rauf und runter überall angebracht sind. Da das Gebiet kein offizieller Nationalpark ist, sind die Freizeitangebote dementsprechend gestaltet. Hier wir schlammiges Quadfahren im Rudel angeboten, Rafting, Jetski usw. Es ist Samstag und der Bangkoker Geldadel fällt über die motorisierten Freizeitangebote her, wie die Heuschrecken über Ägypten. Die vergangenen Tage hatten die meisten Restaurants an unserer Hauptstraße geschlossen, jetzt ist hier Trubel und die Pickupschlange reicht von hier bis zum Golf von Thailand. Zudem gibt es überall keinere, verstecke Wasserfälle, einen riesigen Stausee und einen "kleineren" Mini-Nationalpark, der sich aber nicht so richtig Nationalpark schimpfen



darf. Außerdem dürfen keine Motorräder in diesen Mini-Park, sondern nur Autos. Aha, so so. Das ist schon ein Novum für Thailand. Aber, ich bin mir sicher, wenn wir ein Quad hätten, dann dürften wir motorisiert rein. Denn hier vermietet jeder Hans und Franz diese vierrädrigen Hummeln. Hören sich genauso an, wie Jetskies am Strand - nervig halt. Jeder Thai besitzt ein Moped - ok, vielleicht nicht jeder Thai, aber die meisten. Und natürlich würde niemand ein Quad mieten, wenn er mit seinem Moped in den Park könnte, logisch. 50% der Pickups, die hier vor den Restaurants geparkt haben, transportieren ihre eigenen, kleinen Crossmaschinen auf der Ladefläche. Aha, so so - Nachtigall ick hör dir trapsen.



Wir verzichten auf den kleinen Park und fahren eine Tür weiter zu den Wasserfällen, wo sich das das wahre Picknickparadies Thailands befgindet. Hunderte Familien belagern das Ufer mit seinen kleinen Becken, die gerade tief genug sind, dass man sich die Zehen benetzen kann. Da wir aber davon ausgehen, dass die Mehrheit der Thais ohnehin nicht schwimmen kann, ist das vielleicht auch gut so. Nach einem kleinen Snack begeben wir uns flussaufwärts. Der Wasserfall, dessen Namen ich übrigens vergessen habe, sorry, entpuppt sich als ein Cascadenwasserfall. Nicht ein Mordsteil, sondern viele kleine Cascaden. Je weiter wir den Berg



hinauf wandern, umso leerer wird es. Zur allgemeinen Info für den geneigten Leser: In Asien läuft man nirgendwo hin. Kann man nicht hinfahren, wird kein Thai vorbeischauen. Ausgenommen junge Paare, die, hmmm, eine Form der "Einsamkeit" suchen, aber noch nicht im



Stadium des Stundenhotels angekommen sind. Das fröhliche Geschrei und Gejohle der "Schwimmer" und Kinder wird immer leiser, sodass wir irgendwann allein auf weiter Flur sind. Unglaublich, allein ind Asien? Wir finden zwei leerstehende Häuser zu denen fest betonierte Treppenstufn gehören, die hinab zu den höheren Cascaden führen. Mit losem Holz sind die Treppenstufen verrammelt, ein sicherer Indikator für mich, da muss ich rüber klettern. In Thailand herrscht übrigens an den meisten "wasserhaltigen" Touristenspots absoluter



Schwimmwestenzwang. Vermutlich ist deshalb hier auch der Weg zum Fluss verrammelt. Alles ist zugewachsen und Annis Vorbehalte gegen die Treppe sind, dass wir absolut nicht ausschließen können, dass sich dort nicht schlängelnde Freunde unter dem Laub und dem Bruchholz befinden. Ich "stampfe" voraus, um unseren genatterten Freunden zu



signalisieren - "Hey, ich dringe jetzt in dein Habitat ein!" Wir kommen zum Fluss runter ohne, dass ich eine Siegfried-Nummer mit meinem Laguiolemesserchen abziehen muss. Es ist herrlich hier, spektakulär auf eine ganz besondere Weise. Wir sind mitten im Dschungel, das Wasser fließt in kleinen Terrassen über glattpolierten Stein und der Wassernebel vermischt sich mit einem stetigen Lüftchen, sodass die heutige Hitze erfrischend vertrieben wird. Die Geräusche des Waldes treten in den Hintergrund und das mantrische Rauschen



des Wasserstroms lullt uns ein. Die jeweiligen "Becken" der einzelnen Terrassen sind von flachgeschmirgelten Steinbrocken eingefasst, auf denen wir uns niederlassen, den Blick fest auf die nächste Terrasse und den uns umgebenden Urwald geheftet. Auch wenn diese Becken und die heutige Hitze geradezu zum Schwimmen einladen, würde ich keinen Fuss in diese Becken setzen. Mein Vater hat mir schon ziemlich früh beigebracht, dass man  in der Natur niemals in irgendetwas schwimmt, geschweige denn reinspringt, von dem man nicht wirklich den Grund sehen kann. Das Wasser trägt soviel aufgewühltes Sediment mit sich, dass man nicht einmal den Hauch von Untergrund sehen kann. Aber es ist auch ohne Schwimmen toll hier. So sitzen wir da auf den Steinen und lassen uns vom Wassernebel erfrischen, während ich immer wieder an den großen Haew Narok Wasserfall denken muss. Auf dem Weg dort hin, kam uns eine russische Combo entgegen, die alle nasse Haare hatten und streckenweise nur mit Badebuxe/Bikinihöschen und Tshirt gekleidet waren. Was sich die adrett gekleideten Thais wohl wieder gedacht haben? Ich meine, wie bekloppt muss man sein, an einem Wasserfall



zu schwimmen, dessen Sogwirkung sogar Elefanten zum Absturz bringt . . . Aber, was soll ich sagen? Gestern hatten wir noch eine schöne soziale Begebenheit. Während wir im Foodcourt des Khao Yai Nationalparks gefrühstückt haben, steht da so in meinem Blickfeld ein älteres, offenkundig deutsches (eingekleidet in Vaude) Urlauberpaar an der Infotafel zu den Naturpfaden des Parks. Beide tragen je einen Rucksack, ein weitausgeschnittenes Trägershirt, Shorts mit Seitentaschen, offenkundig für das Überleben in der Wildnis geschneidert, haben flache Trekkingschuhe mit weißen Füsslingen an. In allen Reiseführern, auf allen Hinweistafeln des Parks und natürlich auch auf allen Webseiten wird davor gewarnt, sich alleine auf die Naturpfade des Parks zu begeben, da schon etliche Touristen im Park "verschwunden" sind (Kein Witz!). Direkt neben dem Paar sammelt sich eine Gruppe mit einem thailändischen Guide: Alle haben Blutegelgamaschen angelegt, weithin sichtbar in Weiß,



tragen eine Kopfbedeckung, haben langärmelige Oberbekleidung an und der Guide weist alle darauf hin, sich nocheinmal mit "genügend" Wasser zu versorgen. Was stimmt an diesem Bild nicht? Ganze Trupps sind mit weißen Blutegelgamaschen unterwegs, dass man sich in einer französischen Garnisonsstadt wähnt. Vor allen Dingen, die Nummer mit den Blutegeln wird ebenfalls überall großflächig proklamiert, sodass ich mir nicht sicher bin, wie man überhaupt hier eine kurze Buxe anziehen kann. Auch nicht zuletzt, wegen der ziemlich hohen und echt lästigen Insektendichte. Als wir mit der Bergziege wieder in Richtung Buschland rollen, sehen wir die beiden Spezialisten auf den Naturpfad 1 zustreben. Großartig.

Also, wir sitzen hier nur auf den Steinen rum und genießen die Einzigartigkeit der Natur. Übermogen geht es nach Kambodscha und dort ist es heißer als hier, haben wir heute morgen zumindest im Wetterbericht festgestellt. Daher - nocheinmal erfrischende Kühle konsumieren.



Zur goldenen Stunde fahren wir zum Stausee hoch, der in unmittelbarer Nähe zu unserem Hotel liegt. Es herrscht ein bißchen Trubel, Wochenende eben.und außerdem gab es wohl einen Charity-Lauf, sodass hier viel los ist. Doch der Blick von der Staumauer nach Westen ist atemberaubend. Die Gebirgszüge des Kaho Yai Parks fallen in der Landschaft sanft ab und gehen is tieferliegende Flachland über. Gelber Dunst, in Form von sehr weichem Streulicht, liegt über den Bergen und Tälern. Nun ist es angenehm warm, ohne richtig heiß zu sein. Während wir




oben stehen und versonnen auf die untergehenden Sonne schauen, werden unten die Schleusen geöffnet und Wasser in den Kanal gelassen. Sehr eindrucksvoll! Hab ich noch nie live gesehen und ich muss zugeben, dass ich sehr von der gewaltigen Fontäne und der damit verbundenen Kraft fasziniert bin,

Nun müssen wir packen, denn morgen geht es auf zur letzten Thailand-Etappe unserer Reise. Aranyaprachet heißt der Grenzort auf der thailändischen Seite. Unser Agent Lim hat uns versichert, dass auf der kambodschanischen Seite, in Poipet, ein Mitarbeiter von ihm auf uns wartet, der den ganzen Papierkram vorbereitet hat. Wird schon klappen. Bonne nuit folks!



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Flugfertig . . .

2 Comments


Marc Luetjens
Marc Luetjens
Dec 09, 2023

Aus besonderem Anlass (Thailand verlassen) hat KI heute eine sehr einheiternde Erklärung abgeben:

Gamaschen sind kleine Nagetiere, die in vielen Teilen der Welt vorkommen. Sie sind sehr anpassungsfähig und können in verschiedenen Lebensräumen überleben, einschließlich tropischer Regenwälder. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Würmern und Schnecken.

Blutegel sind ebenfalls wirbellose Tiere, die in feuchten Gebieten leben. Sie haben einen langen Saugnäpfchen, mit dem sie das Blut von anderen Lebewesen saugen können. Sie ernähren sich meistens von kleinen Tieren wie Amphibien, Reptilien und Vögeln.

Es gibt keine direkte Beziehung zwischen Gamaschen und Blutegeln. Gamaschen sind keine natürlichen Feinde oder Räuber von Blutegeln. Sie haben auch keinen Einfluss auf die Population oder das Verhalten von Blutegeln.

Allerdings kann es sein, dass Gamaschen…

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Marc Luetjens
Marc Luetjens
Dec 09, 2023

KI spricht heikle Themen an:

Es gibt verschiedene Gründe, warum manche Menschen erwähnen welche Markenkleidung oder gar Marke sie bevorzugen. Einige mögliche Gründe sind:

  • Sie wollen ihren Status oder ihre Anerkennung durch andere zeigen. Markenkleidung gilt oft als ein Zeichen von Exklusivität, Qualität und Geschmack. Sie können sich damit von der Masse abheben und einen positiven Eindruck hinterlassen.

  • Sie wollen ihre Identität oder ihre Zugehörigkeit zu einer Gruppe ausdrücken. Markenkleidung kann auch ein Symbol für die eigenen Werte, Interessen und Vorlieben sein. Sie können sich damit mit anderen Menschen verbinden, die dieselben Marken mögen oder schätzen.

  • Sie wollen ihre Persönlichkeit oder ihren Stil zeigen. Markenkleidung kann auch eine Möglichkeit sein, sich selbst zu präsentieren und seine individuellen Geschichten zu erzählen.…

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