Blau in Chiang Rai . . .

19. November 2023 - Chiang Rai

KM 10849

Der Titel ist doppeldeutig, ich weiß. Aber heute ist hier in Chiang Rai irgendwie alles Blau, also, außer uns natürlich. Aber der Rest ist sowas von blau, wie nur irgendwas. Wir sind bei blauestem Himmel in den frühen Mittagsstunden am Blauen Tempel von Chiang Rai. Obwohl der Tempel nicht alt ist, ist er ein absoluter Touristenmagnet. International und national.

Der Blaue Tempel heißt eigentlich Wat Rong Suea Ten und ist für sein auffälliges modernes künstlerisches Design bekannt ist. Ursprünglich stand hier mal ein alter Tempel, doch 1996 beschloss man in Chiang Rai diesen Tempel zu ersetzen. Umgesetzt wurde dieser Plan jedoch erst so 2005, als man sich über einen Entwurf einigen konnte. Der endgültige Entwurf wurde von dem lokalen KünstlerPhuttha Kabkaew realisiert, der seinerseits bei dem nordthailändischen

Künstler Chalermchai Kositpipat lernte. Chalermchai Kositpipat ist der Erbauer und Gestalter des berühmten Wat Rong Khun (besser bekannt der "Weiße Tempel"), der etwa 10 Kilometer südlich von Chiang Rai liegt. Wir sind gestern an dem Tempel vorbeigekommen und werden dort

noch einmal gesondert vorbeifahren. Zwei Bauwerke dieser Art - an einem Tag - können wir vermutlich nicht ohne bewusstseinserweiterte Hilfsmittel überstehen. Das Hauptgebäude des Wat Rong Suea Ten wurde 2016 fertiggestellt und folgt dem unkonventionellen „neo-traditionellen“ Stil buddhistischer Kunst, der von Chalermchai entwickelt wurde. In Thailand ist der Künstler eine Autorität auf dem Gebiet des Neo-Traditionellen Stils, für uns ist es schwer zu

ertragen, denn es mutet mehr so an wie, "Kitsch, as Kitsch can be!" Aber die Stimmung ist super hier, ein bißchen. wie Disneyland, aber rein handwerklich gesehen, ist das schon klasse. Wie heißt es so schön in den Informationen, "der Künstler verwendet aufwendig verzierte Skulpturen und psychedelische visuelle Bilder." Psychedelisch trifft es ziemlich gut. Was immer die beiden geraucht haben, ist Gold wert, also, so im kreativen Sinne. In Verbindung mit dem unfassbar blauen Himmel, ist das ein sehr, sagen wir mal vorsichtig, anregender Besuch. Der Tempel ist noch lange nicht fertig, überall wird noch gewerkelt, gefliest

und mit blauer Farbe hantiert, dass man vermutlich in 10 Jahren, wenn man mal wieder her kommt und ein völlig verändertes Bild haben wird. Hier und da erinnert er ein bißchen an die Sagrada Familia von Gaudi, besonders im Hinblick die Verwendung von kleinen Fliesenfragmenten. Ein bißchen irre ist die Anlage schon, aber trotzdem sehr schön anzuschauen. Man ist halt blau in Chiang Rai! Bonne nuit folks.